26. Januar 2020, 18 Uhr: Konzert im Rahmen des Master-Examens bzw. zur Künstlerischen Reifeprüfung (Herford)

26. Januar 2020, 18:00 Uhr
Münsterkirche, Herford

Eintrittskarten an der Abendkasse (15 Euro, ermäßigt 10 Euro)

Im Rahmen ihres öffentlichen Examenskonzertes am Sonntag, 26.01.2019, um 18 Uhr, in der Herforder Münsterkirche, präsentieren David Ludewig und Tim Gärtner einen spannenden Dialog zwischen zwei Werken des 17. Jahrhundert und einer zeitgenössischen Komposition.

 

Programm

Jan Dismas Zelenka (1679-1745): Kyrie und Gloria aus "Missa Dei Patris" für Soli, Chor und Orchester

Johann Hermann Schein (1586-1630): "Lehre uns bedenken", Motette zu 5 Stimmen aus "Israelsbrünnlein" (1623)

Martin Wistinghausen (*1979): "Schlaf worden", Reflexion auf die Bach-Kantate 125

Johann Sebastian Bach (1685-1750): Kantate 125, "Mit Fried und Freud ich fahr dahin"

Mitwirkende

Kirsten Höner zu Siederdissen, Sopran
Anna Padalko, Alt
Simon Jass, Tenor
Gottfried Meyer, Bass
Liga Auguste, Orgel
Orchester der Hochschulkonzerte (Mitglieder der NWD und des Landestheaters Detmold)
Hochschulchor
Leitung: David Ludewig (Zelenka), Tim Gärtner (Wistinghausen/Bach)
Gesamtleitung: Hildebrand Haake

Das Programm wird eröffnet mit Kyrie und Gloria aus der Missa Dei Patris ZWV 19 für Soli, Chor und Orchester von Jan Dismas Zelenka (1679-1745). Der tschechische Barockkomponist Zelenka erhielt seine Ausbildung in Prag und Wien und wirkte später in Dresden; diese Städte waren damals Teil eines zusammengehörigen mitteleuropäischen Kulturraumes. Zelenkas wichtiger kompositorischer Beitrag an der Schwelle vom Barock zur Frühklassik wurde erst in jüngerer Zeit durch Erschließung von Quellen erkannt.

Es folgt die Motette zu 5 Stimmen a cappella "Lehre uns bedenken" aus der Sammlung "Israelsbrünnlein" Johann Hermann Schein (1586-1630). Schein, mit Schütz und Scheidt eine der prägenden kompositorischen Stimmen des deutschen Frühbarock, veröffentlichte seine ausdrucksstarke Sammlung "Israelsbrünnlein" mit der Vertonung von Bibeltexten in seinem Todesjahr.

Zum 500. Reformationsjubiläum im Jahre 2017 beauftragte die Evangelische Kirche von Westfalen vier Komponisten, unter Bezugnahme auf je eine Kantate von Johann Sebastian Bach ein eigenes Werk in zeitgemäßer Klangsprache zu verfassen. Dieses sollte sich inhaltlich auf die jeweilige Kantate beziehen und deren Besetzung aufnehmen. Der in Düsseldorf lebende Komponist Martin Wistinghausen ( geb. 1979) komponierte "Schlaf worden", eine Reflexion auf die Kantate BWV 125 "Mit Fried und Freud ich fahr dahin" von J. S. Bach (1685-1750). Die Kompositionen von Bach und Wistinghausen sind miteinander verschränkt, so dass ein spannungsreiches Ganzes entsteht. Wistinghausen ergänzt das Bach'sche Instrumentarium um Schlagwerk. Wistinghausen schreibt dazu: "Ich kam schnell zu der Entscheidung, einen bestimmten Aspekt der Bachkantate herauszuarbeiten und mich auf diesen zu konzentrieren: Die Erfahrung des nahenden Todes als ein Zur-Ruhe-Kommen, die Wahrnehmung des Sterbe-Prozesses als ein Akt der Erlösung. Der wunderbare Choral, den wir im Bach'schen Eröffnungschor hören, endet mit den Worten 'Der Tod ist mein Schlaf worden' - diese Zeilen sind in einer ausdrucksstarken Chromatik ausgestaltet, sie blitzen in allen vier Teilen meines Werks auf: mal deutlich als Zitat wahrzunehmen, mal nur kurz skizzenhaft aufblitzend."

Tim Gärtner legte in Herford zunächst die Examina Bachelor und Master der Evange­li­schen Kirchenmusik ab und war während dieser Zeit Stipendiat der Konrad-Ade­nauer-Stiftung. Mit diesem Konzert schließt er sein Aufbaustudium zur Künstlerischen Reifeprüfung im Fach Chorleitung ab.

David Ludewig legte ebenfalls in Herford sein Bachelor-Examen ab und absolviert mit diesem Konzert einen Teil seiner Prüfung zum Master-Examen der Evangelischen Kirchenmusik.  

Hochschulchor, Orchester der Hochschulkonzerte und Solisten beim Examenskonzert in der Münsterkirche im Januar 2019.