22. Januar 2023: Examenskonzert: "Das Licht scheint in der Finsternis"

Sonntag, 22. Januar 2023, 17:00 Uhr
Petrikirche, Wilhelmsplatz 4, 32052 Herford
(ursprünglich: Münsterkirche*)

Eintritt: 15 Euro / 8 Euro bei Ermäßigung

Abendkasse

 

* Dieses Konzert findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Finde dein Licht 2023" der "Klosterlandschaft Westfalen-Lippe" statt.

Als Veranstaltungsort war ursprünglich die Münsterkirche St. Maria und Pusinna / ehem. Stift Herford, Münsterkirchplatz 5, 32052 Herford vorgesehen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise wird diese jedoch nicht geheizt sein. Das Konzert findet deshalb in der Petrikirche am fußläufig entfernten Wilhelmsplatz statt. Wir danken der Petrigemeinde sehr für die Gastfreundschaft!

Programm

Georg Philipp Telemann (1681-1767) - Psalm 96 "Singet dem Herrn ein neues Lied", 1-9, TWV 7:30

Chor, Sopran, Alt, Tenor, Bass, zwei Violinen, Viola, Basso continuo

Leitung: Andrej Romanov (Abschlussprüfung Chor- und Orchesterleitung im Studiengang Master Evangelische Kirchenmusik)

Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Konzert d-Moll BWV 1052

Orgel und Streicher

Leitung: Hildebrand Haake

Agostino Steffani (1654-1728) - Stabat Mater

Chor, Alt, Tenor, Bass, Streicher, Basso continuo

Leitung: Leonie Deutschmann (Abschlussprüfung Chor- und Orchesterleitung im Studiengang Master Evangelische Kirchenmusik)

Gesamtleitung: Prof. Hildebrand Haake

Mitwirkende

Chor der Hochschule für Kirchenmusik

Orchester der Hochschulkonzerte

Orgel Continuo: Hans-Martin Kiefer

Orgelsolo: Mona Rozdestvenskyte

Sopran: Kerstin Dietl-Henken

Alt: Anna Padalko

Tenor: Simon Jass

Bariton: Friedo Henken

Bass: Gunnar Deutschmann

Telemanns Kantate "Singet dem Herrn ein neues Lied" ist eine 10-sätzige Psalmkomposition (Psalm 96) und bietet dem Chor ebenso wie den Solisten Gelegenheit zu reicher, teilweise virtuoser Entfaltung. Im Eingangschor sind nach dem Vorbild der französischen Grand Motet Solo- und Chorpartien eng miteinander verzahnt. Je ein großes Bass- und Alt-Solo, zwei Duette und drei prächtige Chöre verleihen dem Psalmtext barocken Glanz.

Agostino Steffani wurde 1654 in Castelfranco Veneto in Venetien, Italien, geboren. Sein kompositorischer Stil wurde durch seine musikalischen Studien in München, Rom und seine Reisen nach Frankreich geprägt. Als Diplomat und Titularbischof von Pegae vermittelte er unter anderem zwischen dem Kaiser und dem Papst. Seine zentrale Wirkungsstätte war seine Tätigkeit als Hofkapellmeister in München und die als Opernkapellmeister am Hofe des Herzogs Ernst August von Hannover. In dieser Zeit entstand eine Vielzahl an Opern, sowie geistlichen Vokalwerken.
Kurz vor Steffanis Tod, am 12. Februar 1728, entstand sein “Stabat Mater” für Streicher, sechs Vokalstimmen und Continuo. Diese tief ergreifende Thematik der trauernden Mutter Maria am Kreuz ihres verstorbenen Sohnes verarbeitete Steffani in einem affektvollen Wort-Ton-Verhältnis: scharfe, markzerreißende, durchbohrende („pertransivit“) Dissonanzen stehen tröstenden, schwerelosen Klangteppichen gegenüber und lassen den Zuhörer mitfühlen. Perspektivenwechsel zwischen den Teilen zeigen persönliche und kollektive Betrachtungen. Im letzten Satz des Stücks „Quando corpus morietur“ („Wenn der Körper sterben wird“) lässt Steffani die aufeinander folgenden Stimmen beim Wort “morietur” im Sekundabstand einsetzen; es entsteht eine Tonleiter, einer „Himmelsleiter“ gleich. Sie zeigt die körperliche Loslösung des Geistes und damit das Aufsteigen der Seele ins Paradies. Das Werk schließt mit einer fulminanten Fuge: Dargestellt wird der geöffnete Himmel samt triumphierendem Engelschor.

Andrej Romanov wurde 1992 in Krasnodon (Ostukraine) geboren. Er studierte in Lugansk und Odessa (Klavier) und Kiew (Orgel). 2014 zog er nach Russland, um Orgel am Konservatorium Kasan zu studieren. 2019 schloss er das Studium in Kasan bei Prof. R. Abdullin ab. Seit 2017 studierte er Bachelor Kirchenmusik an der Musikhochschule Lübeck (Orgel: Prof. A. Gast und F. Danksagmüller; Chor- und Orchesterleitung: Prof. J. Knecht und F. M. Hube), 2021 schloss er das Studium in Lübeck ab. Derzeit studiert er im Studiengang Master Evangelische Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Herford und wirkt als Kirchenmusiker bei der Kirchengemeinde Herrnburg (bei Lübeck).

Leonie Deutschmann, geb. 1997 in Hannover, schloss 2012 eine zweijährige kirchenmusikalische Ausbildung in Bergkirchen ab. 2014 bis 2018 war sie Solistin (Gesang) des Landesjugendjazzorchesters Niedersachsen an der Landesmusikakademie Wolfenbüttel. Von 2016 bis 2022 wirkte sie als Kirchenmusikerin an der Petrikirche in Herford. In dieser Zeit entstanden vokale sowie instrumentale Bearbeitungen und eigene Kompositionen. Seit 2015 studiert sie Kirchenmusik an der Hochschule für Kirchenmusik Herford und schloss dort im Sommersemester 2022 mit dem Bachelor ab. Derzeit studiert sie im Master Kirchenmusik (Orgel: Wolfgang Lüschen und Stefan Kagl; Improvisation: Prof. Christiane Michel-Ostertun; Chor- und Orchesterleitung: Prof. Hildebrand Haake).

Andrej Romanov (Foto: Margerita Yasinska)

Leonie Deutschmann (Foto: privat)