23/06/2025 0 Kommentare
Konzertexamen - Orgel Recital 1 mit Mirosława Cieślak
Konzertexamen - Orgel Recital 1 mit Mirosława Cieślak

An der Collon-Orgel:
Präludium g-Moll BuxWV 148 | Dietrich Buxtehude (ca. 1637 – 1707)
Voluntary for Double Organ | Henry Purcell (1659? – 1695)
Magnificat VIII. Toni | Heinrich Scheidemann (1595 – 1663)
Triosonate e-Moll BWV 528 | Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Toccata und Fuge E-Dur BWV 566 | Johann Sebastian Bach
An der Steinmann-Orgel:
Fuge as-Moll | Johannes Brahms (1833 – 1897)
Accolada FA | Aleksander Glinkowski (1941 – 1991)
- Eintritt frei -
Zum Konzertprogramm Marienkirche Stift Berg Herford:
Das erste Abschlusskonzert von Mirosława Maria Cieślak beinhaltet die während des 2-jähringen Studiums bearbeiteten Werke und präsentiert die Instrumente der Marienkirche. Die Stücke wurden daher so ausgewählt, dass sie die Orgeln „singen“ lassen. Denn – Cieślaks Meinung nach – begegnen sich in der Orgelliteratur Vokal- und Instrumentalmusik.
Der erste Teil, gespielt an der Collon-Orgel, konzentriert sich dabei auf Alte Musik aus unterschiedlichen Ländern und verschiedenen Stilistiken. Den Ausgangspunkt bildet das Präludium g-Moll Stylus phantasticus von Dietrich Buxtehude, dessen Kompositionen Johann Sebastian Bach inspiriert haben. Anschließend wird das Publikum in die Klangwelt Englands zur Musik von Henry Purcell geführt, einem der bekanntesten Komponisten des Landes, in dessen Werk Voluntary for Double Organ die Reminiszenzen an die vokale und instrumentale Musik integriert sind. Das nächste Stück, das Magnificat von Heinrich Scheidemann, wurde als Marienstück für die Marienkirche gewählt und basiert auf dem Gregorianischen Gesang des Marienlobs. Das darauffolgende Werk – die Triosonate – präsentiert die Orgel als Instrumentalensemble, das der Organistin ermöglicht, jede Stimme unabhängig von den anderen auszuführen. Die letzte Komposition auf der Collon-Orgel ist die relativ selten gespielte Toccata E-Dur von dem jungen Johann Sebastian Bach, daher eindeutig inspiriert durch die Norddeutsche Schule, zu der Buxtehude und Scheidemann ebenfalls zu zählen sind.
Es schließt sich die Fuge as-Moll von Johannes Brahms an, die – wie die Toccata von Bach – beispielhaft für die Kunst der Polyphonie ist. Danach erklingt die Accolada FA des Kattowitzer Komponisten Aleksander Glinkowski. Die Aufführung dieses Werkes ist nur deshalb möglich, weil dieses Stück von Mirosława Cieślak rekonstruiert wurde auf der Basis der existierenden, nur partiell lesbaren Handschrift und des Mittschnittes aus dem Jahr 1987 welche in der Anwesenheit und mit Anweisungen des Komponisten gemacht worden ist.
Dr. Mirosława Maria Cieślak stammt aus Polen. Sie hat Hauptfach Orgel, Musiktheorie, Alte Musik, Kirchenmusik und Musiktherapie in Katowice, Hamburg, Amsterdam, Weimar, Wrocław und Gdańsk studiert. Sie arbeitet als Seelsorgebereichsmusikerin in der kath. Pfarrei St. Quirin in Neuss. Während ihres Konzertexamen-Studiums bei Stefan Kagl und Johannes Trümpler hat sie ihre dritte Solo-CD aufgenommen, zwei Kulturpreise für ihre Polnisch-Deutschen Projekte sowie den 2. Preis im Internationalen Orgelwettbewerb in Kitzbühel erhalten. Zudem hat sie über die Mitteldeutsche Orgelmusik des 19 Jh. promoviert.
Dr. Mirosława Maria Cieślak
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