16/12/2024 0 Kommentare
„Wege zur Zukunft“ - So lautete der Titel des Reiseprogramms des Hochschulchores Herford (Klassikstudiengang)
„Wege zur Zukunft“ - So lautete der Titel des Reiseprogramms des Hochschulchores Herford (Klassikstudiengang)
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„Wege zur Zukunft“ - So lautete der Titel des Reiseprogramms des Hochschulchores Herford (Klassikstudiengang)
Aber: Prägen nicht Krisen gerade den Blick auf die Gegenwart, auch bei uns in Mitteleuropa, unter vergleichsweise guten Lebensbedingungen? Suchen wir nicht Orientierung und Antworten auf zentrale Fragen unseres Zusammenlebens nach Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden?
Ganz dem persönlichen Seelenheil jedes Menschen verpflichtet ging es mit „Es ist das Heil uns kommen her“ von Johannes Brahms los. Johann Sebastian Bachs Mottete „Fürchte dich nicht“, sehr wahrscheinlich einer Trauergemeinde als kraftvolle Ermutigung zugesungen, nahm diesen Faden in der Mitte des Programms wieder auf. Die textlichen Bezüge etwa der DDR-Autorin Christa Reinig in Stefan Kalmers Komposition „Es schläft ein Fürst“ oder auch die des Jakobus-Briefes aus der Bibel in Thomas Jennefelts „Warning to rich“ stellte Chorleiter Hildebrand Haake in seiner Moderation in Bezug zu den Erkenntnissen des Friedensforschers Dieter Senghaas, 2015 zu Gast bei den Herforder Chorfesttagen. Vor allem die Spirituals im Programm, bekannte Titel wie „Didn´t my Lord deliver Daniel“ oder „Deep river“ in großartigen von Blues und Jazz inspirierten Arrangements, offenbarten in der brisanten Geschichte der Sklaverei die Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit als Voraussetzung friedlicher Koexistenz. Der Chor schloss mit dem Schöpfungslob „Fear not, o land“ von Edward Elgar für Chor und Orgel.
Mona Hartmann begleitete hier an der Orgel nicht nur flexibel und klangschön austariert, sie steuerte auch „Mitten wir im Leben sind“ von Ernst Pepping und die „Tanz-Toccata“ von Anton Heiller in brillanten, farbigen Interpretationen zum Programm bei.
Resümee: Die biblischen Inhalte und Maßgaben des Glaubens finden wir in anderer Sprache abgebildet in neuer Forschung wieder, wir sind aufgerufen, uns für die Umsetzung einzusetzen.
Und außerdem? - Wir hatten eine großartige gemeinsame Zeit, die Gruppe wuchs mit ihren Gästen schnell zusammen, musikalisch wie menschlich. Die Unterkunft in der Juuba Asel bei Wittmund erwies sich als Glücksfall, wir musizierten in wunderschönen Kirchen (Leer/Lutherkirche, Wittmund/ St. Nicolai) und hörten auf unserer Exkursion am freien Freitag die beeindruckenden historischen Orgeln in Rysum und Norden samt kundiger Einführung durch Studierende. Bei bestem Wetter genossen wir auch die Nordseeküste in Greetsiel.
Dank an alle, die organisiert und vorbereitet haben!
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