MUTIG - alle gemeinsam nach Hannover fahren, fünf Tage in Gemeinschaftsquartieren auf Isomatten nächtigen ohne Garantie auf Schlaf. 

STARK - eine Orgel in die Messehalle manövrieren, um am Stand der Hochschule zum Kennenlernen und Spielen einzuladen. 

BEHERZT - nachts um drei Uhr ein offenes Singen anbieten, damit die Christuskirche fünf Tage lang nicht still wird. 

Unter dem Motto „Mutig, stark, beherzt“ fand dieses Jahr der Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover statt und die Hochschule für Kirchenmusik konnte an einigen Stellen zeigen, welche Relevanz Kirchenmusik heute noch immer hat. 

Am Messestand war viel los: Interessierte konnten sich bei Dozierenden und Studierenden erkundigen und sich sogar direkt am Instrument ausprobieren, was Frank-Walter Steinmeier auch gleich tat. Ob er wohl noch mit einem Musikstudium lieb-orgelt? 

Immer wieder präsentierten die Studierenden am Forum der EKD zwischendurch, was sie können und belebten die Messehalle mit ihrer Musik. 

Über tausend Singbegeisterte fanden sich am Freitagnachmittag zum offenen Popchorfeeling-Singen ein, das die Studierenden der Popabteilung vorbereitet hatten. Zu einer groovigen Band und einem unterstützenden Chor wurde einmal quer durch das Liederbuch gesungen. Von ruhigen Melodien bis rockigen Grooves war alles dabei, am Ende bebte die Halle unter den tanzenden Zuschauern. 

Im Anschluss präsentierten die Studierenden selbstgeschriebene Songs und plauderten aus dem Nähkästchen, was hinter den Songs steckt, auf welche Hürden man zuweilen stößt, wenn man selbst Lieder schreibt, und zeigten, dass moderne Kirchenmusik eine Zukunft hat. 

Mitsingen konnte man auch am Samstagabend in der Christuskirche. Altbekannte EG-Klassiker erklangen mehrstimmig oder in spannendem musikalischen Gewand. Das Mitsing-Event der Klassikabteilung war Teil des Rund-um-die-Uhr-Singens in der Christuskirche und reichte von groovigen Bodypercussions, über spannende Ostinati, die den Liedern eine neue Ebene gewährten, bis hin zum Schlaflied, das in Kindheitserinnerungen zurückführte.  

Mutig, stark, beherzt, ein bisschen müde, aber auch sehr motiviert geht es für die Studierenden und Dozierenden nun wieder in den Alltag, doch die Erinnerungen und Ohrwürmer werden wohl noch lange in den Köpfen nachhallen. 

Verfasst von Hannah Ruzicka, MA-Studentin an der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten, ev. Pop-Akademie Witten