Fachbereich Blechbläserarbeit

„Was, ich muss ein Blechblasinstrument lernen?“

Ja, und dies lässt sich leicht begründen: Posaunenchöre sind aus der evangelischen Kirchenmusik nicht wegzudenken, denn sie sind eine wichtige Gruppe innerhalb der Gemeinde.

Um Studierenden, insbesondere denen ohne Erfahrung auf diesem Gebiet, die Posaunenchorarbeit näher zu bringen, beinhaltet das BA-Studium in Herford folgende Unterrichtsbereiche:

Einzelunterricht auf einem Blechblasinstrument

Das Angebot umfasst wahlweise Trompete, Posaune, Horn oder Tuba; der Unterricht wird von Mitgliedern der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford und im Fach Posaune von Prof. Monika Hofmann erteilt. Ziel ist, den künftigen Kirchenmusikern ein Basiswissen für das Spiel eines Blechblasinstruments zu vermitteln. Dadurch ist eine sinnvolle Probenarbeit mit Blechbläsern möglich. Drei Semester Einzelunterricht sind laut Studienordnung Pflicht, der Unterricht wird jedoch gerne deutlich länger wahrgenommen.

Mitwirkung in diversen Blechbläser-Ensembles der Hochschule

Da nahezu alle Studierenden der Hochschule ein Blechblasinstrument spielen, werden – abhängig vom bläserischen Können – unterschiedliche hochschuleigene Bläserensembles angeboten.

Blechbläserchorleitung

Der Unterricht in Bläserchorleitung erfolgt im BA-Studiengang zweistufig: nach zwei Pflichtsemestern im Basiskurs beenden die Studierenden diesen mit einer obligatorischen Prüfung. Bei entsprechender Leistung ist es möglich, freiwillig den zweisemestrigen Aufbaukurs zu belegen und diesen mit einer freiwilligen Prüfung abzuschließen. Die Studierenden erhalten wöchentlichen Einzelunterricht in Methodik und Didaktik (mit Video-Auswertung) und proben jede Woche mit dem hochschuleigenen Posaunenchor.

Methodik der Jungbläserausbildung

In ihren Arbeitsstellen bilden viele Kantoren auch Jungbläser aus. Als Vorbereitung finden regelmäßig Seminare/Vorlesungen zur Methodik der Jungbläser­ausbildung statt. Die Leitung hat Prof. Monika Hofmann. Inhalte sind das Kennenlernen praktisch-spielerischer Vermittlungsmethoden, Unterrichtsplanung, -durchführung und -reflexion sowie Aspekte der Anfängerwerbung, Finanzierung und Einbindung in den Posaunenchor.

Die Geschichte der Bläserarbeit in Westfalen und speziell in Herford:

Ostwestfalen und damit Herford gilt als Wiege der Posaunenchorarbeit. Hier wirkte der „Posaunengeneral“ Johannes Kuhlo; von hier breitete sich die Posaunenchortradition aus. Wilhelm Ehmann, Gründungsrektor der Hochschule, hatte früh Kontakt zu Kuhlo und musizierte in dessen Sextett. Ehmann war mit seinen sechs Thesen zur Bläserarbeit richtungsweisend. Vor allem seine Intention der „Auffachlichung der Bläserarbeit“ in Form einer strukturierten, pädagogisch gestützten Aus- und Fortbildung für Bläser und Chorleiter erforderte eine entsprechende Ausbildung der Kirchenmusikstudierenden zu zukünftigen Posaunenchorleitern oder gar Landesposaunenwarten. Diese Entwicklung führte später zu einer noch heute deutschlandweit einzigartigen hauptamtlichen Dozentenstelle für kirchliche Bläserarbeit, seit 1991 Professur.